40. Deutscher Sportärzte Kongress, 2007;
Vibrationstraining mit Gonarthrosepatienten
Jahr: 2007
Rapp W, Albrich C, Horstmann T, Heitkamp HC
MedizinischeUniversitätsklinik Tübingen, Abteilung Sportmedizin
Abstract
Formen der funktionellen Belastung sind eine wichtige therapeutische Maßnahme in derTherapie von Gonarthrosepatienten. Ziel dieser Studie war es, zu überprüfen, welche
Effektivität ein Vibrationstraining im Vergleich zu einem konventionellen Krafttraining
hat.
38 Gonarthrosepatienten wurden in eine Vibrationsgruppe (N=15, Alter=64±8,5) eine
Krafttrainingsgruppe (N=14, A=57±7,3) und eine Kontrollgruppe (N=9, A=60±7,1)
aufgeteilt. Die Teilnehmer der Vibrationsgruppe (VIB) absolvierten im freien Stand mit
leicht flektiertem Knie ein Ganzkörpervibrationstraining auf einer Galileo Plattform.
Schwingungsfrequenzen wurden von 18Hz auf 24 Hz zum Ende des Trainings gesteigert.
Pro Trainingseinheit (TE) wurden 3 Sätze a 2min mit einer Pausendauer von 2 min
absolviert. Die Kraftgruppe (K) absolvierte an drei Knietrainingsgeräten ein
konventionelles Krafttrainingsprogramm. Je Gerät und Bein wurden 3 Sätze a 20
Wiederholungen gefordert. Die Dauer einer TE war ca. 30 min. Beide Gruppen
absolvierten über 8 Wochen 16 TE. Die Kontrollgruppe (KG) absolvierte kein Training. Vor
und direkt nach dem Training wurde mittels eines isokinetischen Krafttrainingsgerätes
(IsoMed 2000) die isometrische Beinstreckkraft bei einem Kniewinkel von 60° sowie
isokinetische Maximalwerte bei einer Winkelgeschwindigkeit von 60°/s und 120°/s
gemessen. Die Krafttests wurden für das betroffene (btr) und nicht betroffene (nbtr) Bein
separat durchgeführt.
Der isometrische Maximalkrafttest zeigt für die VIB Gruppe einen Kraftzuwachs von
+11% im nicht betroffenen Bein und +24% im betroffenen. Die Kraftgruppe zeigt einen
Zuwachs von 13% und 18% während die Kontrollgruppe nur geringe Kraftzuwächse von
jeweils 5% aufweist. Eine Überprüfung auf Signifikanz erbrachte jedoch nur einen
signifikanten Unterschied zwischen der VIB Gruppe und KG Gruppe des betroffenen
Beines. In beiden isokinetischen Testbedingungen konnten keine Veränderungen im
Verhältnis von Flexion zu Extension festgestellt werden. Die absoluten Drehmomente
zeigten jedoch bei beiden Trainingsgruppen eine signifikante Zunahme.
Es konnte ein Kraftzuwachs für beide Trainingsgruppen dargestellt werden. Aufgrund der
einfachen Durchführbarkeit und eines im Vergleich zur Trainingsgruppe kürzeren
Zeitaufwandes erscheint ein Vibrationstraining sehr gut geeignet muskuläre Defizite von
Gonarthrosepatienten zu kompensieren.
Schlagworte: Vibrationstraining, Gonarthrose, Krafttraining
GID: 1657; Letzte Änderung: 05.12.2008
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