Sportverletz Sportschaden, 2001; 15: 1-7, PMID: 11338657
Krafttraining unter Vibrationseinwirkung
Jahr: 2001
Schlumberger A, Salin D, Schmidtbleicher D
Institut für Sportwissenschaften der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Arbeitsbereich 1: Sport und Bewegung (Leiter: Prof. Dr. Dietmar Schmidtbleicher)
Abstract
In der vorliegenden Untersuchung sollten die Auswirkungen eines vibrationsgestützten Krafttrainings auf das Maximal- und Explosivkraftverhalten überprüft und mit den Effekten einer herkömmlichen Krafttrainingsmethode verglichen werden. An der Untersuchung nahmen zehn nicht krafttrainierte Probanden (3 Frauen, 7 Männer) teil. Über einen Trainingszeitraum von sechs Wochen führte jeder Versuchsteilnehmer mit einem Bein ein Kniebeugetraining mit Vibrationsstimulation und mit dem anderen Bein ein herkömmliches Kniebeugetraining durch. An drei Tagen in der Woche hatten die Probanden mit beiden Methoden jeweils 4 Serien mit 8 - 12 Wiederholungen zu bewältigen. Vor und nach der sechswöchigen Trainingsphase wurden die isometrische Maximal- und Explosivkraft der Beinstreckerkette erfasst. Beide Trainingsformen führen zu hochsignifikanten aber vergleichbaren Verbesserungen der Maximalkraft (vibrationsgestütztes Training + 6,5 %, traditionelles Training + 6,2 %). Die Explosivkraft zeigte bei beiden Trainingsformen nur geringe und aus statistischer Sicht nicht signifikante Erhöhungen (vibrationsgestütztes Training + 4,5 %, traditionelles Training + 2,8 %). Diesen Ergebnissen zufolge weist ein vibrationsgestütztes Krafttraining der Beinstreckerkette keine höhere Effizienz als ein traditionelles Krafttraining auf. Als Ursache für die beobachtete Gleichwertigkeit der beiden Methoden kann angenommen werden, dass durch die Vibrationsreize sowohl fazilitatorische als auch inhibitorische Effekte auftreten, womit insgesamt betrachtet kein höherer Trainingsreiz fiir das neuromuskuläre System gesetzt wird als beim traditionellen Training.GID: 447; Letzte Änderung: 17.12.2007