Wahl der richtigen Frequenz für die Galileo® Therapie
Unabhängig von der Stimulationsfrequenz werden Durchblutung und Mikrozirkulation innerhalb der aktivierten Körperteile stark angeregt, zudem kann eine Verbesserung der Flexibilität und somit der Energiespeicherfähigkeit im Sehnen-Muskel-Komplex ermöglicht werden. Die Stimulationsfrequenz hat darüber hinaus unmittelbaren Einfluss auf die Effekte der Galileo-Therapie und muss daher entsprechend dem für die Einzelübung gewünschten Therapieziel gewählt werden. Zu beachten ist dabei, dass die im Folgenden genannten Angaben individuell um einige Hertz variieren können, z.B. je nach Veranlagung und Zustand des Anwenders.
Je nach Frequenzbereich kann der Muskel bzw. der Körper auf unterschiedliche Art und Weise reagieren. Die folgenden drei Frequenzbereiche der Galileo Therapie sind daher nicht etwa willkürlich gewählt, sondern sind direkt aus der Neurologie und der Muskelphysiologie und der Neurologie (biologische & mechanische Eigenschaften des Muskels und seiner neuronalen Ansteuerung) abgeleitet.
Mittlere Frequenzen (ca. 10–20 Hertz)
Therapieziel bei mittleren Frequenzen von 10 bis 20 Hertz (Schwingungen pro Sekunde) ist die Muskelfunktion als solche.
Bei einer Stimulationsfrequenz von beispielsweise 15 Hertz beträgt die Zeit zwischen zwei Reflexzyklen ca. 67 Millisekunden (tausendstel Sekunden). Nach der reflexgesteuerten Kontraktion reicht die verbleibende Zeit bis zur nächsten Kontraktion aus, damit sich der Muskel wieder entspannen kann. Denn die durchschnittliche physiologische Zeit für einen vollständigen Kontraktions-/Relaxationszyklus beträgt nur ca. 50 Millisekunden. Dies ist insbesondere dann wichtig, wenn die Grundfunktionen des Muskels, nämlich sowohl Kontraktions- und Relaxationsfähigkeit als auch die Koordination effektiv gefordert werden sollen. Durch die großen Wiederholungszahlen (z.B. 3 Minuten Galileo Therapie bei 18 Hertz = 3.240 Zyklen) kann die Verbesserung der Muskelfunktionen erheblich schneller als mit den meisten anderen Therapiemethoden wie beispielsweise Gerätetrainingstherapie erzielt werden. Ein entscheidender Faktor ist dabei auch, dass die Muskeltätigkeit beim Galileo Therapie nicht willentlich gesteuert werden muss, sondern reflexbasiert und daher weitgehend unbeeinflusst vom Willen des Patienten ablaufen kann. Dadurch kann gewährleistet werden, dass sich die Regelkreise bestehend aus Muskel-Bänder/Sehnen/Knorpel-Nerven eigenständig verbessern können. Gleichzeitig kann immer weitgehend die gesamte Muskelkette und somit deren Koordination angeregt werden. Entscheidende Voraussetzung für eine Koordinationsverbesserung mittels Galileo Therapie ist, dass die gesamte Muskelkette in einem physiologisch sinnvollen Musters ähnlich dem des menschlichen Gangs stimuliert werden kann. Daher sprechen wir auch von einer Mechano-Stimulation der Muskulatur bzw. des neuromuskulären Systems.
Effekte
- Verbesserung von Muskelfunktion und Koordination
- Muskelentspannung
- Dehnung des Muskel- und Sehnenapparats
- Reduktion von Kontrakturen
- Lockerung der Rückenmuskulatur
- Schmerzreduktion
- Muskellockerung, Reduktion Muskelkater
- Körperwahrnehmung
- Reduktion von Spastiken (Spastikmanagement)
- 12-14Hz: Lymphdrainage (mit Stützstrümpfen)
Hohe Frequenzen (ca. 20–36 (40) Hertz)
Hohe Frequenzen zwischen 20 und 40 Hertz dienen bei Galileo Therapie dem Muskelaufbau, der Steigerung der Muskelleistung und der Ausdauer.
Bei hohen Frequenzen bleibt dem Muskel keine ausreichende Zeit, um eine vollständige Relaxation (Entspannung) innerhalb der kurzen Zeit zwischen zwei Zyklen zu erreichen. Vielmehr wird der Muskel immer genau dann zu einer erneuten Kontraktion gezwungen, wenn er im Begriff ist, sich wieder zu entspannen oder schon teilweise entspannt ist. Dies hat zur Folge, dass immer mehr Muskelfasern / motorische Einheiten rekrutiert werden müssen. Zudem kann insbesondere die inter- und intramuskuläre Koordination bei größeren Kräften und innerhalb sehr kurzer Zeitspannen verbessert werden, was letztendlich zur Steigerung der Muskelleistung führen kann. Die langjährige Erfahrung mit Galileo Therapie insbesondere auch bei Spitzensportlern zeigt, für die meisten Anwender eine Maximalfrequenz von bis zu 33 Hz ausreichend ist. Für ambitionierte Hobbysportler z.B. und insbesondere für Athleten können jedoch Frequenzen bis 36 Hz bzw. 40 Hz interessante zusätzliche Effekte bieten.
Effekte
- Tonuserhöhung
- Steigerung der Muskelleistung (energetische Verausgabung)
- Steigerung der Muskelkraft bzw. Wiederherstellung nach Immobilisation
- Steigerung der Muskelmasse
- Steigerung der Ausdauer
- Körperwahrnehmung
- Reduktion aktiver Spastiken (Reduktion der spinalen Erregbarkeit)
Niedrige Frequenzen (ca. 5–10 Hertz)
Niedrige Frequenzen zwischen 5 und 10 Hertz dienen der Balance und der Mobilisation.
Bei niedrigen Frequenzen erfolgt die Bewegung der Galileo Systeme nicht schnell genug, um nennenswerte Dehnreflexe auszulösen. Niedrige Frequenzen können aufgrund des dominanten willentlichen Ausgleichs der Wipp-Bewegung deshalb insbesondere zur Lockerung und Balance bzw. Propriozeption eingesetzt werden und äußern sich durch eine deutlich erhöhte Bewegung der Hüfte.
Effekte
- Detonisierung
- Muskelentspannung
- Mobilisierung
- Verbesserung der Balance (Propriozeption)
- Körperwahrnehmung
Zusammenfassungen von Studienergebnissen in unseren Galileo Research Fact Sheets.